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Nach dem Wiesn-Hit „Ich Roque“ und dank ihres Lieds „'54, '74, '90, 2006“ waren die
Sportfreunde Stiller spätestens seit der Fußball-WM 2006 die Lieblinge der Nation, was ihnen auf Dauer zu anstrengend wurde. Die Band nahm sich 2010 eine – wie das bei Künstlern gerne heißt – kreative Auszeit und widmete sich Anderem. Schlagzeuger Florian Weber schrieb zum Beispiel seinen zweiten Roman,
„Grimms Erben“ (2012). Daher dauerte es ein Weilchen, bis sie nun mit
„New York, Rio, Rosenheim“ ein neues Studioalbum vorgelegt haben – vielleicht eine Anspielung auf den Hit „New York – Rio – Tokyo“ aus dem Jahr 1986 von
Trio Rio, eine Band, die allerdings im Gegensatz zu der Münchner Indie-Rock-Gruppe ein One-Hit-Wonder blieb? Die drei Sportfreunde haben sich in den vergangenen Jahren musikalisch fortgebildet, sodass die Arrangements laut SZ ausgeklügelter sind. Ihren Stil würde man in der Kunst „Naive Malerei“ nennen, aber das sei „keine Beleidigung, das können wenige so fein und ungekünstelt wie sie: Das geht direkt in den Bauch, das kann jeder [...] auf der Stelle verstehen und beim zweiten Refrain mitschreien“ (Michael Zirnstein in der SZ vom 27. Mai 2013). Vom Thema Fußball hat sich die Band emanzipiert. In der
Welt heißt es: „Die neue Platte ist federnder, schwebender, musikalisch offener geworden als ihre Vorgänger. Ein Schritt in Richtung Indie-Disco. Inhaltlich geht es vor allem um Zwischenmenschliches“.
Auf der
Website der Sportfreunde Stiller kann man in das Album reinhören. Im
Ramones Museum in Berlin-Mitte waren übrigens für ein paar Tage Kunstwerke von Schlagzeuger Florian Weber zu sehen. Er hat zu jedem Song des neuen Albums eine künstlerische Arbeit angefertigt, eine Installation, ein Bild oder eine Collage.